Haut und innere Organe können sich gegenseitig beeinflussen. So führen beispielsweise Erkrankungen innerer Organe zu Schmerzen in bestimmten Hautgebieten. Typisch sind z.B. die Schmerzen des Herzinfarkt-Patienten im linken Oberarmbereich.
Warum ist das so? Die afferenten (zuführenden) Nervenbahnen aus den Hautgebieten und den inneren Organen, die von dem gleichen Segment des Rückenmarks versorgt werden, laufen zusammen in denselben Neuronen im Tractus spinothalamicus. Aus diesem Grund kann das Gehirn den Schmerz nicht genau lokalisieren.
Dieses Phänomen wird „übertragener Schmerz“ genannt. Die den inneren Organen zugeordneten Hautgebiete heissen Head-Zonen (Sir Henry Head, 1861-1940, englischer Neurologe). Bei Erkrankungen innerer Organe kann es zudem über vegetative Reflexbögen zu Hautrötungen kommen (viszero-kutaner-Reflex, Eingeweide-Haut-Reflex).
Die Verbindung zwischen inneren Organen und Haut kann nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch ausgenutzt werden. Bindegewebe-Massage und Segment-Massage sind zwei bekannte Beispiele.
Auch die Volksmedizin nutzt intuitiv diese Zusammenhänge. Ein altes Hausmittel bei Erkältungen sind z.B. warme Brustwickel. Sie wirken nicht nur durch die Inhalation der dabei entstehenden Dämpfe, sondern führen über vegetative Reflexbögen (kuti-visceraler-Reflex, Haut-Eingeweide-Reflex) auch zu einer verbesserten Durchblutung der Bronchien.
Sonntag, 6. April 2008
Die Organlandkarte auf der Haut
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