Samstag, 29. März 2008

Kennen Sie die Zecke?

Zecken kommen weltweit in mehr als 800 Arten vor. Ihr europäisches Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Atlantik bis zum Ural. In der Schweiz sind 20 Zeckenarten heimisch, die häufigste davon ist Ixodes ricinus, besser bekannt als «Holzbock».

Die Wirte dieser Zeckenart sind Wildtiere, Vieh aber auch Haustiere, wie z.B. Hund und Katze, sowie der Mensch. In der Schweiz kommt der Holzbock flächendeckend im Mittelland, im Alpenvorland und in den Gebirgen vor. Über 1000 Metern nimmt die Zeckenaktivität stark ab.

Als Lebensraum bevorzugen die Zecken Wälder, die Untergehölz mit Büschen, Gräsern und Stauden aufweisen. Waldlichtungen, Weg- und Waldränder sind ebenfalls beliebte Aufenthaltsorte. Durch Wild und Haustiere (Zeckenwirte) können die Zecken in Wiesen, in Hausgärten und sogar bis in Gartenanlagen der Städte verschleppt werden.

Besonders aktiv sind die Zecken im Frühling, sie treten jedoch auch im Sommer und im Herbst auf. Beim Zeckenstich können Bakterien oder Viren übertragen werden. Ernsthafte gesundheitliche Schäden bei Mensch oder Tier sind möglich.

Während des Stichvorganges werden von der Zecke lokal betäubende Substanzen abgesondert. Daher bleibt der Zeckenstich meist unbemerkt. Die Blutmahlzeit dient zur Ernährung und für die weitere Entwicklung der Zecke in die verschiedenen Lebenszyklen.

Larve: Das Weibchen legt hunderte von Eiern direkt am Boden ab. Daraus schlüpfen kleine Larven, die in Bodennähe leben und für eine vollständige Blutmahlzeit 2 bis 5 Tage benötigen. Nagetiere und Vögel sind Ihre bevorzugten Wirte. Nach der Blutmahlzeit lassen sich die Larven fallen und häuten sich anschliessend.

Nymphen: Die Lebensweise der Nymphen ist derjenigen der Larven sehr ähnlich, denn sie bevorzugen die gleichen Wirte. Die Blutmahlzeit dauert aber etwa 6 Tage. Anschliessend lassen sich die Nymphen zu Boden fallen, wo sie sich zu Männchen oder Weibchen entwickeln.

Ausgewachsene Zecke: Das Weibchen saugt sich in 7 bis 11 Tagen einmal mit Blut voll. Anschliessend lässt sich das Weibchen auf den Boden fallen und legt hunderte von Eiern. Danach stirbt das Weibchen. Das Männchen hingegen nimmt mehrere kleinere Blutmahlzeiten zu sich und kann sich mehrmals paaren.

Begegnung mit dem Wirt
Zecken, Larven und Nymphen warten im Unterholz und auf dem Boden (Wiesen) auf einer Höhe von 0 bis 80 cm auf Menschen und Tiere. Die Zecken klammern sich beim Kontakt mit einem potentiellen Wirt sofort mit hakenbestückten Beinen fest. Sie suchen dann eine geeignete Hautstelle, in die sie stechen können. Dabei können Viren und Bakterien übertragen werden, die oft Erkrankungen auslösen. In der Schweiz sind vor allem die Frühsommer-Menigoencephalitis und die Lyme-Borreliose von Bedeutung.

Zecken entfernen:

  • Es empfiehlt sich, die Zecke so schnell wie möglich mit einer Pinzette hautnah zu fassen und senkrecht herauszuziehen.
  • Die Stichstelle sofort desinfizieren.
  • Bei plötzlicher Hautrötung, anhaltendem Juckreiz oder grippenartigen Symptomen konsultieren Sie unverzüglich den Arzt.